Logo Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg
Residenzschloss Mergentheim
SITZ DER HOCHMEISTER DES DEUTSCHEN ORDENS

Montag, 10. Februar 2025

Residenzschloss Mergentheim | Sonstige Veranstaltungen Über Wien und Frankfurt zurück nach Bad Mergentheim: Residenzschloss feierte Rückkehr des Hochmeister-Triptychons

Am Freitag, 7. Februar, wurde das Hochmeister-Triptychon aus dem 17. Jahrhundert feierlich der Öffentlichkeit im Residenzschloss Mergentheim vorgestellt. Nach über 150 Jahren ist es wieder im Schloss ausgestellt. Bei der Feierlichkeit würdigten Patricia Alberth, Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Frank Bayard, Hochmeister des Deutschen Ordens, und Andreas Lehr, Stadtrat und Stellvertreter des Oberbürgermeisters von Bad Mergentheim, das Kunstwerk als bedeutendes kulturelles Erbe.

Eine feierliche Heimkehr

Nach rund 150 Jahren kehrte das Hochmeister-Triptychon nun in das Residenzschloss Mergentheim zurück. Bei einem Festakt am Freitag, 7. Februar, wurde das dreiteilige Gemälde von Geschäftsführerin Patricia Alberth, Frank Bayard, Hochmeister des Deutschen Ordens, und Andreas Lehr, Stadtrat und Stellvertreter des Oberbürgermeisters von Bad Mergentheim, als wichtiges kulturelles Erbe der Region gewürdigt. Denn das Triptychon gibt Einblicke in die Vergangenheit des Deutschen Ordens, in eine Zeit, als der Hochmeister noch im Taubertal residierte. Die kulturellen Spuren des Ordens – allen voran das monumentale Residenzschloss – sind bis heute für die Stadt Bad Mergentheim und die Region prägend. „Eine unserer zentralen Aufgaben ist es, die historische Substanz und die authentische Atmosphäre der Schlösser, Gärten, Burgen, Klöster und Kleinode Baden-Württembergs als Teil unserer kulturellen Identität zu bewahren. Mit der Rückkehr des Hochmeister-Triptychons leisten wir hierfür einen wertvollen Beitrag“, erklärte Patricia Alberth als Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten. 

Ehre und Erinnerung

Bei der Abendveranstaltung ordnete PD Dr. Astrid Ackermann von der Universität Erfurt das Triptychon in den historischen Kontext ein. Die drei Hochmeister – auch der junge Habsburger – tragen schwere Rüstungen. Die Gesichter der beiden äußeren Hochmeister wurden nach älteren Vorbildern gemalt, das Portrait des jungen Habsburger Prinzen in der Mitte erscheint dagegen zeitgenössisch. Ihre Namen sind den Porträts beigefügt. Karl Joseph von Österreich, dessen Bild in der Mitte zu sehen ist, kam 1662 bereits im jungen Alter von 12 Jahren ins Amt des Hochmeisters, verstarb jedoch bereits zwei Jahre später. Er war der Sohn von Kaiser Ferdinand III. und Marie Leopoldine, die bereits bei seiner Geburt starb. Links von ihm ist Johann Eustach von Westernach abgebildet. Er leitete den Orden von 1625 bis 1627. Die rechte Seite zeigt Johann Caspar von Stadion, der von 1627 bis 1641 regierte. Die Verbindung der drei Hochmeister auf einem Kunstwerk ist ungewöhnlich: Denn die Anordnung dokumentiert nicht die Abfolge der Hochmeister. Sie hat einen anderen Sinn. Karl Joseph ist deutlich jünger als Westernach und Stadion – beide waren schon lange vor seiner Geburt gestorben. Maike Trentin-Meyer, die zuständige Konservatorin der Staatlichen Schlösser und Gärten mutmaßt: „Vermutlich ist das Triptychon eine Gedenktafel, die an den frühen Tod des jungen Hochmeisters erinnert und gleichzeitig die beiden nicht-habsburgischen Hochmeister würdigt. Denn Westernach und Stadion erwarben sich durch ihre große Treue zum Kaiserhaus besonderen Respekt.“ 

Kunsthistorisches Erbe

Das Triptychon fügt sich in die Reihe der Hochmeisterporträts ein, die von Landkomtur Augustin Oswald von Liechtenstein im 17. Jahrhundert für den frühen Kapitelsaal im Mergentheimer Schloss beauftragt wurden. Sein Wappen, ein weißer Flügel auf blauem Grund, ziert die unteren Ecken der beiden äußeren Gemälde. Die Reihe wurde 1659/60 begründet und angefertigt. 1877 schenkte König Karl von Württemberg das Triptychon sowie weitere Gemälde dem Deutschen Orden, der es in Wien verwahrte. Knapp 100 Jahre später gelangten die Porträts in die wiederaufgebaute Kommende des Deutschen Ordens in Frankfurt-Sachsenhausen. 1979 beziehungsweise 1981 kehrten die ersten dieser Gemälde in das Residenzschloss Mergentheim zurück, vor wenigen Wochen nun auch das Triptychon, das gründlich restauriert wurde. Für die Kommende in Frankfurt-Sachsenhausen ließen die Staatlichen Schlösser und Gärten eigens eine Reproduktion anfertigen. 

 

Service und Information 
Residenzschloss Mergentheim

Öffnungszeiten
1. November bis 31. März
Mittwochs bis samstags 14.00 bis 17.00 Uhr
Sonntags und feiertags 10.30 bis 17.00 Uhr
1. April bis 31. Oktober
Mi – So, Feiertag 10.30 – 17.00 Uhr 

Preise
Schloss
Erwachsene 8,00 €
Ermäßigte 4,00 €
Familien 20,00 €

Schloss mit Führung
Erwachsene 10,00 €
Ermäßigte 5,00 €
Familien 25,00 €

Schloss mit Sonderführungen
Erwachsene 13,00 €
Ermäßigte 6,50 €
Familien 32,50 €

 

Kontakt
Residenzschloss Mergentheim
Schloss 16
97980 Bad Mergentheim
Telefon +49(0)79 31.12 30 60
info@schloss-mergentheim.de

Download und Bilder

Bildnachweis

Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Besserer

Technische Daten

JPG, 3000x1738 Pxl, 2.03 MB

Bildnachweis

Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Nicole Scheuerbrandt

Technische Daten

JPG, 3000x3000 Pxl, 1.43 MB